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Eine unerwünschte Begegnung mit einem Grizzly

  • Weiterfahrt in den Westteil des Glacier Nationalpark
  • 5 stündige Wanderung zum Snyder Lake
  • Bärenbegegnung mit einem mächtigen Grizzly nur wenige Meter vor uns auf dem Wanderweg
  • Felssturz miterlebt
  • Auf dem Rückweg auch noch ein Schwarzbär angetroffen
  • Lagerfeuer-Gesprächsrunde mit einem Einheimischen

 

Wir frühstücken früh und fahren weiter nordwärts bis wir den Osteingang des Glacier National Parks erreichen. Unterwegs füllen wir den Tank und fahren zum Apgar Visitors Center. Hier erkunden wir uns nach mittleren Backcountry Wanderwegen und der allgemeinen Lage im Park. Leider ist die legendäre Going-to-the-Sun-Road nach wie vor nicht geöffnet, was auf die Schneefälle in den letzten Tagen zurückzuführen ist. Anscheinend ist letzte Woche nochmals fast einen Meter Neuschnee gefallen. Für uns bleibt nur zu hoffen, dass das Schneeräumungsteam gut vorankommt und der Pass in den nächsten Tagen geöffnet werden kann. Im Sprague Creek Campground finden wir eine schöne Bleibe in Ufernähe des McDonald Sees.

Anschliessend machen wir uns auf die Wanderung hinauf zum Snyder Lake. Der Weg windet sich langsam aber stetig 700 Meter in die Höhe. Wir wandern durch dichten, mit Farnen und Moosen bewachsenen Wald. Gixu entdeckt im schlammigen Untergrund einen Bärenfussabdruck. Es geht weiter hinauf in das Seitental. Weiter unten im Tal rauscht der Gebirgsbach. Später entdecken wir direkt am Weg frisch-ausgebudelte Wurzeln. Nun geht es mehrheitlich durch dichtes Gebüsch. Sicherheitshalber trägt Gixu den Bären-Pfefferspray auf sich, da er zuvorderst geht. Plötzlich kurz vor dem Ziel am Bergsee zuckt er zusammen und sagt laut: Ein Bär! Er reagiert geistesgegenwärtig und wir gehen nicht allzu überhastet rückwärts. Aus sicherer Distanz sehen wir einen Grizzley, welcher direkt neben dem Weg steht. Wir waren kaum noch 10 Meter von ihm entfernt. Einige Male blickt er interessiert in unsere Richtung, kehrt aber gleich wieder zum Fressen zurück. Wir beobachten das Prachsexemplar aus einiger Distanz und schiessen Fotos. Dabei beobachten wir wie ein entgegenkommender Wanderer sich ebenfalls direkt mit Meister Petz konfrontiert sieht. Noch bevor Meister Petz seine Anwesenheit bemerkt, kehrt er genauso erschrocken wie wir um.

In der dichten Vegetation verlieren wir den Bär zwischendurch aus den Augen. An ein Weitergehen ist aktuell nicht zu denken, so marschieren wir etwas zurück auf eine Geröllhalde und legen einen Picknick-Stopp ein. Etwas später kommt der Wanderer, welcher ebenfalls den Bär auf dem Weg angetroffen hat, entgegen. Nachdem wir ein längeres Gespräch mit ihm hatten, beschliessen wir den Weg fortzusetzen. Bald kommen wir beim idyllischen Bergsee an. Umrahmt von Bergen geniessen wir das zumindest trockene Wetter. Darauf machen wir uns an den Abstieg. Plötzlich treffen wir wieder auf die Wanderungruppe von vorhin, welche wir über den Grizzley informiert haben. Diesmal versperrt ein Schwarzbär den Wanderweg. Unglaublich, haben wir doch an einem Tag gleich beide Bärenarten Nordamerikas angetroffen und dass erst noch mitten auf dem Wanderweg. Die Einheimischen zeigen allerdings viel weniger Scheu und Respekt als das wir das tun und auch angebracht wäre. Schon fast naiv wie nahe sie sich dem unbeeirbaren Bären nähern. Den restlichen Abstieg unterhalten wir uns mit ihnen und ihren Buben. Zurück beim Ausgangspunkt stellen wir fest, dass uns das nötige Feuerholz fürs Abendessen fehlt. Also fahren wir nochmals nach West Glacier um unsere Vorräte entsprechend aufzustocken. Zurück im Camp gehts ans Kochen. Zu den letzten Sonnenstrahlen braten wir unsere Spiese und Reis mit Broccoli. Als wir am Lagerfeuer sitzen, bekommen wir Besuch von unserem amerikanischen Nachbarn. Ein ziemlich abenteuerlicher Typ, welcher gerade sein Haus in Seattle verkauft hat und nun auf dem Weg nach Texas ist um eine neue Herausforderung anzutreten. Will der Spinner toch tatsächlich auf den Logan Pass und mit den Skiern hinuntern powdern=) Nicht das erste Mal fällt uns die offenere Art der Nordamerikanern Fremden gegenüber positiv auf.

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Bild von Marcel Gross

Marcel Gross

swiss hobby photographer with a passion for wildlife, landscape and nature
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