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In die Unterwelt des Mendenhall Gletschers

  • Prächtige Morgenstimmung über dem See geniessen
  • Ostseite des Sees kurz erkunden
  • Einkaufen bei Fred Meyer
  • Frühstücken am See
  • Anspruchsvolle Wanderung auf dem West Glacier Trail zu den Eishöhlen des Mendenhall Gletschers
  • Biber vom Campingplatz aus zusehen
  • Essensreste verwerten

Ich erwache früh an diesem wunderschönen Morgen. Die kalte Nacht nur knapp über dem Gefrierpunkt zeigt, langsam aber sicher zieht hier bereits der Herbst ein. Ein leichter Vorgeschmack dessen was folgen wird. Ich geniesse den hell erleuchteten Morgennebel über dem Mendenhall Gletscher. In den Wäldern sind die langen Sonnenstrahlen richtiggehend fassbar.

Dann fahre ich zum Visitors Center des ultra-populären Gletschers auf der Südseite des Sees und erkundige mich nach den Wanderwegen. Ich erfahre dass anfänglich der West Glacier Trail, später ein nicht gepflegter Pfad hinauf führt zu den fotogenen Eishöhlen des Mendenhall Gletschers. Da sich der Gletscher und das umgebende Naherholungsgebiet nur wenige Kilometer ausserhalb Juneaus befindet fahre ich zum Einkaufsmarkt Fred Meyer um dort Milch für mein Frühstücksmüesli zu kaufen. Dann fahre ich wieder an den See und frühstücke in der wärmenden Morgensonne.

Frisch gekräftigt mache ich mich auf zum Trailhead Parkplatz und packe meine Sachen für die mit 5-7 Stunden veranschlagte Wanderung. Um 11 Uhr starte ich und treffe gleich beim Parkplatz auf einen Gleichgesinnten. Colby arbeitet auf einem Schiff für Besserbetuchte, welches diesen Sommer die Inside Passage befährt. Heute ist sein Ruhetag und er hat ebenso von den Höhlen gehört. Gemeinsam machen wir uns also im T-Shirt an den Anstieg. Nach knapp einer Stunde wird das Gelände unwegsamer und der Weg immer schlechter gepflegt, geschweige denn markiert. Schliesslich rutschen wir die Seitenmoräne des Gletschers hinunter an dessen Seitenrand. An diesem kämpfen wir uns nun empor, bis wir schliesslich den von aussen unscheinbaren Tunnel erreichen. Kaum steht man aber nun davor wird man von der Farbenpracht regelrecht in den Bann gezogen. Der Schelzwasserbach hat sich seinen Weg durch den Gletscher gefressen. Die glattgeschliffenen Wände leuchten in den tiefsten Blautönen. Von der Decke tropft unaufhörlich Schmelzwasser. Vor kurzem ist ein Teil der Höhle eingestürzt wir sollten also vorsichtig sein.

Etwas weiter oben findet sich noch eine zweite kleine Öffnung in der Seitenwand. Hier klettern wir hinunter um einige Bilder zu machen. Sogar Nebel hat sich hier gebildet, ein weiteres grossartiges Schauspiel der Natur. Auf dem Rückweg klettern wir auch noch in den Tunnel hinein und entdecken einen Seitenschacht, welcher ebenso tolle Langzeitbelichtungs-Aufnahmen ermöglicht.

Dann machen wir uns auf den anspruchsvollen Rückweg übers Geröll. Aufgekratzte Hände, mein schmerzendes Knie und bei Colby gar zerrissene Hosen zeichnen uns von den Strapazen, aber das war diese Mühe dennoch wert. Nach ca. 12 Kilometern und etwas über 5 Stunden sind wir wieder zurück beim Parkplatz. Ich fahre Colby zum Fred Meyers und weiter ins Zentrum. Hier will ich eine Whale Watching-Tour für morgen buchen. Dann fahre ich wieder raus zum Mendenhall Lake Campground und ergattere einen schönen Platz an einem Biberstausee. Während dem Kochen lassen sich die beiden Nager gar beim Fressen beobachten. Ich verwerte allerlei Essensreste zu einem Eintopf. Anschliessend sichte ich meine Bilder des heutigen Tages und dusche.

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AUTOR
Bild von Marcel Gross

Marcel Gross

swiss hobby photographer with a passion for wildlife, landscape and nature
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