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Bubble Net Feeding

  • Morgendliche Whale Watching Tour gleich ausserhalb Juneaus
  • Fünf Buckelwal bei der gemeinsamen Jagd nach Herringen beobachten
  • Einkäufe tätigen bei Fred Meyers
  • «Sünnele» und Lesen

So nennt sich auf Englisch die spektakuläre Jagdtechnik von Buckelwalen. Dabei werden Luftblasen ausstossen und damit eine Art Vorhang gebildet, um einen Fischschwarm darin einzuschliessen. Dann stossen die Wale, welche dabei als Team agieren, mit ihren weitaufgerissenen Riesen-Mäulern von unten in den Pulk hinein. In Dokumentarfilmen habe ich dieses Verhalten schon einige Male gesehen, wusste allerdings bis vorgestern nicht, dass es auch von Buckelwalen in der Inside Passage praktiziert wird. Auf der Fähre habe dann ich vom Holländischen Paar erfahren, dass ein Bekannter von ihnen dieses Spektakel hier beobachten konnte.

Wieso also nicht eine Walbeobachtungstour machen, habe ich mir gedacht und gestern Abend kurzentschlossen eine für den heutigen Vormittag gebucht. Da ich mein schmerzendes Knie wohl sowieso besser mal etwas schone. Dazu muss ich um halb 9 Uhr beim Büro der Agentur gleich gegenüber des Hafens bereitstehen. Mit dem Schnellboot von Orca Eco Tours fahren wir ab Auke Bay raus in die Inselwelt. Bereits im Hafen heisst uns ein Weisskopfseeadler willkommen. Etwas weiter draussen schwimmt ein einsamer Seelöwe an uns vorbei. Weitere Artgenossen liegen träge auf einer Boje und geniessen das prächtige Wetter. Es dauert denn auch nicht mehr allzu lange und wir bekommen gleich eine Gruppe Buckelwale zu sehen. Vorerst sind nur Rücken mir der kleinen Rückfinne und die gewaltige Schwanzflucke zu sehen. Dann tauchen die Bartenwale ab, was bleibt ist die herrliche Kulisse mit den Gletschern bedeckte Bergkette, das herrlich blau schimmernde Meer und die am Himmel kreisenden Seevögel.

Schlagartig kocht das Wasser regelrecht vor Herringen, Möwen stürzen von oben herab und schliesslich tauchen von unten die gewaltigen Kiefer der Meeressäuger auf. Damit habe ich und wohl auch die Crew nicht gerechnet. Seit über einem Monat sei keine Blasennetzjagd mehr gesehen worden. Schliesslich wird diese gemeinsame Jagdtechnik nur knapp 200 der 3000 Buckelwale vor der Küste Südostalaskas angewandt. Neben dem sogenannten Breaching (den seltenen Luftsprüngen) und Spyhopping (Kopf aus dem Wasser heben und sehen was über Wasser vor sich geht) sicherlich die attraktivste Beobachtung bei einer Walbeobachtungstour.

Buckelwale wurden wie alle Walarten bis in die 1960er Jahre ihres wertvollen Trans wegen intensiv bejagt und an den Rande der Ausrottung gebracht. Heute gibt es weltweit wieder ca. 80’000 Buckelwale, was nur einem Bruchteil der ursprünglichen Population entspricht. Die bis zu 18 m langen und 30 Tonnen schweren Meeressäuger verbringen die Sommermonate in den kühlen Gewässern des Nordpazifiks um sich ihre Bäuche vollzuschlagen. Für die Paarungszeit migrieren die Wale dann in die Tropischen Gewässer um Hawaii oder in vor die Mexikanische Küste bei Baja California.

Gegen ein Duzend Mal können wir den Verbund an Mäulern beobachten. Neben unserem mit 12 Personen und 3 Crewmitgliedern bemannten Schiff sind zwei grössere und ein paar kleine Boote vor Ort. Vom Dach unseres mittelgrossen und speziell fürs Whalewatching erbauten Bootes – mit flachem Bug und Oberwassermotor – haben wir einen tollen Blick auf das Treiben im Wasser. Einmal taucht ein Buckelwal direkt neben einem der kleinen Boote auf und streckt seinen massigen Kopf aus dem Wasser, als wolle er sich die Passagiere mal näher ansehen. Bestes Indiz für das nächste Auftauchen der Wale sind jeweils die kreisenden Möwen, welche die Situation meist am schnellsten realisieren.

Nach diesem Spektakel fahren wir zurück in den Hafen. Mittlerweile hat die Sonne die Luft erheblich erwärmt. Ich setze mich im T-Shirt auf die Treppe im Hafen von Juneau und geniesse die Sonne. Nach einem Besuch bei der Bibliothek mache ich mich auf zum Supermarkt Fred Meyer und kaufe Vorräte für die nächsten Tage ein. Am Mendenhall Lake verpflege ich mich und gönne mir eine Glace. Anschliessend fahre ich zur Auke Bay Recreation Site und geniesse die fast 25 Grad am Meer. Dabei gönne ich mir ein kurzes Nickerchen.

Als nächstes fahre ich zu einem Outdoor-Händler und fülle den Tank nochmals bevor es wieder zurück nach Kanada geht. Schliesslich ist Abendessen zubereiten angesagt. Auf einem geräumigen Platz beim Mendenhall Lake Campground mache ich ein Lagerfeuer.

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AUTOR
Bild von Marcel Gross

Marcel Gross

swiss hobby photographer with a passion for wildlife, landscape and nature
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