- Weiteren Grizzly beim Fischen am Fish Creek beobachten
- Dauerregen trotzen und warten
- Tagebuch aktualisieren und Skypen
- Abends abermals einen fischenden Grizzly beobachten
Bereits kurz nach 6 Uhr stehe ich auf um zum Fish Creek zu fahren. Auf der dortigen Aussichtsplattform entlang des Baches lassen sich während der Hauptsaison täglich Bären beim Fischen beobachten. Primär sind Grizzlys zu beobachten, ab und zu lässt sich auch ein kleinerer Schwarzbär blicken und wer richtig Glück hat bekommt gar einen fischenden Wolf zu Gesicht.
Es regnet leicht, der Bach ist mittlerweile – anders als bei meinem letzten Besuch – voller Lachse. Aktuell tut sich aber noch nichts. Ich werde einfach mal warten, um zu sehen wer sich am Festbankett den Bauch vollschlagen will. Als ich kurz zur Toilette gehe, kommt im dortigen Nebenbach ein Grizzly daher getrottet. Gekonnt fischt er sich einen fetten Brocken raus und verspeist diesen im Gestrüpp. Schon eindrücklich wie gut sich das grosse Tier in diesem Buschwerk verstecken kann. Er folgt dem Bachverlauf hinauf bis zur Lagune. Dort lässt er sich in den Büschen Beeren schmecken. Es tummeln sich auch Möwen, Reiher und Krähen, welche sich an den Überresten der Lachskadaver gütlich tun. Ich warte im Schutze eines Baumes in Regenjacke und Cowboyhut. Dazu lese ich auf meinem Kindle. Als sich bis am Mittag nichts weiteres mehr blicken lässt und der Regen weiter zunimmt, beschliesse ich zurück zum Campground zu fahren. Hier skype ich kurz mit Niki und schreibe Tagebuch.
Erst als am späten Nachmittag einige kurze trockene Abschnitte den Regen unterbrechen, fahre ich nochmals die knapp fünf Kilometer raus zu Fish Creek. Nach einigem Warten kommt wiederum ein Braunbär dem Bach entlang marschiert. Von der Lagune unterquert er den Gehsteig mit den staunenden Besuchern und hebt sich faul einen gewaltigen toten männlichen Lachs auf. Neben der massigen Bärin sieht man erst wie gross diese Lachse tatsächlich werden. Diesen verspeist sie im naheliegenden Gebüsch und macht sich dann doch noch selbst auf die Suche nach einem Fisch. Der Bär sieht ziemlich vollgefressen aus und geht der Sache nur halbherzig nach. Faul steht er mitten im Bach und mag sich kaum bewegen. So ist jedenfalls keiner der flinken Lachse zu fangen. Nach einiger Zeit zieht er erfolglos von Dannen. Und ich fahre zurück zu Campground und koche mir rasch Teigwaren.