- Fahrt ins verschlafenen Städtchen Poconé
- Mittagsruhe bei grosser Hitze und Luftfeuchtigkeit
- Erste Safari entlang der Transpantaneira
- Vögel in allen Grössen, Farben und Formen gesichtet
- Kaimane beim Überqueren der Strasse beobachten
Der gut zweistündige Flug in der nagelneuen Machine der Fluggesellschaft GOL erspart uns eine 35-stündige Busfahrt und ist dank frühzeitiger Buchung nur geringfügig teurer gewesen. Ziemlich müde vom langen Tag kommen wir in Cuiaba an. Dort besteigen wir ein Taxi und lassen uns zum vorausgebuchten Hotel bringen, wo wir rasch zu Bett gehen.
Nach einer kurzen, aber bequem Nacht ist das reichhaltige Frühstücksbuffet ein willkommene Stärkung. Um 10 Uhr werden wir wie vereinbart von Fabricio Dorileo, unserem Guide für die nächsten Tage, abgeholt. In seinem etwas in die Jahre gekommenen Auto fahren wir südwärts in Richtung Poconé. Die schnurgerade von Schlaglöchern durchsiebte Strasse führt langsam durch die Übergangszone des savannenartigen Cerrado hinunter in die Sümpfe des Pantanals. Überall weiden Rinderherden, teils sind Soja—Plantagen zu sehen und auch einen Karakara bekommen wir zu Gesicht.
Dann erreichen wir das verschlafene Nest Poconé, wo wir unser Zimmer für die erste Nacht beziehen und erst einmal etwas ausruhen. Wegen unserer kurzfristigen Buchung ist unser Safari-Jeep noch nicht verfügbar. Wir marschieren ins Zentrum, wo wir uns im Supermarkt einen Snack einkaufen. Die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit über 30 Grad bringt uns ins Schwitzen. Auf der Strasse liegen überall verstreut die Überreste riesiger überfahrener Insekten. Dann kurz nach 4 Uhr erscheint Fabricio mit unserem Safari-Jeep. Der umgebaute Pickup bietet uns eine bequeme erhöhte Sitzgelegenheit mit toller Sicht. Also fahren wir los, ich kann es kaum erwarten.
Bald einmal haben wir die letzten Kilometer Asphalt hinter uns und auf der ungeteerten Transpantaneira geht gemächlich voran. Hier wimmelt es nur so von Vögeln. Überall sind alle möglichen Arten an Reihern, Eisvögel, Papageien, Jabiru-Störche und sonstige Vogelarten zu sehen.
Ja gar einen prächtigen Tukan erblicken wir kurz im dichten Blätterwerk. Als nächstes bekommen wir einen grösseren Artverwandten zu sehen: den straussenähnlichen Nandu.
Immer wieder gibt es zwischen den Wiesen, Feldern und Sumpfflächen etwas neues zu entdecken. Die Strasse wird gerade von einem Pantanal-Kaiman überquert, welcher ganz echsentypisch hinüber zum nächsten Tümpel will.
Weiter sehen wir Pekaris und einen Sumpfhirsch. Nach knapp zwei Stunden und einem tollen ersten Eindruck machen wir uns auf den Rückweg. Die aufziehenden Gewitterwolken verleihen der Abendstimmung eine sonderbare Atmosphäre. Der Himmel leuchtet regelrecht violett-orange.
Als wir dann zurück beim einfach Hotel sind beginnt es denn auch zu regnen. Als wir uns von Fabricio verabschiedet haben, stellen wir fest, dass das Restaurants abends nicht geöffnet hat. Glücklicherweise kann uns der Hotelangestellte eine etwas sonderbare, aber leckere Pizza bestellen.