- Fahrt tiefer hinein ins unwegsame Sumpfgebiet Pantanal
- Unterkunft in der komfortablen Pousada Rio Claro mit leckerem Buffet
- Nachmittags-Bootstour auf dem Rio Claro
Um Tiere zu sehen ist früh Aufstehen Pflicht, so klingelt der Wecker bereits um 6 Uhr. Wir füllen uns den Magen am Frühstücksbuffet, um bereit zu sein für die Vormittagsfahrt tiefer ins Pantanal hinein. Der Himmel ist wolkenverhangen und ab und zu regnet es etwas, was uns jeweils von unserem Aussichtssitz hinunter ins geschützte Auto zwingt. Wiederum sind allerlei Vögel zu sehen, so auch weitere Karakaras, Reiher und natürlich Eisvögel. Einen können wir gar beim Sprung ins Wasser beobachten. Auch einige Kaimane und drei Tukane lassen sich blicken, ansonsten scheinen die Tiere lieber etwas Deckung zu suchen im dichten Unterholz.
Das Pantanal ist mit einer Fläche von 230.000 km² in etwa so gross wie die Insel Grossbritannien und nur spärlich besiedelt. Das Land befindet sich überwiegend in Privatbesitz sogenannter Pousadas. Also Farmen, welche zur Kuhhaltung genutzt werden. Plötzlich kommt uns dann auch eine solche Herde zebuartiger Rinder mit brasilianischen Cowboys – Vaqueiros genannt – entgegen.
Plötzlich hält Fabricio an und hat die Rufe von Affen gehört. Es dauert denn auch nicht allzu lange, da erblicken wir in einem der Bäume eine Familie Marmosetten-Äffchen. Nach dem die Regenzeit dieses Jahr erstaunlich früh eingesetzt hat, stehen bereits weite Teile des Pantanals unter Wasser. Die grossen Säugetiere der Region zu sehen wird so natürlich einiges schwieriger, als von August bis Oktober, wenn das Land staubtrocken ist und die Besucher am Wasser auf die Tiere warten können.
Um 11 Uhr erreichen wir die Pousada Rio Claro, eine ökotouristische Besucherlodge mitten im Sumpfgebiet. Wir beziehen unser komfortables Zimmer und sehen uns im von Vögeln nur so wimmelnden Garten um. Besonders sehenswert sind dabei die verschiedenen Papageiarten, welche sich an den Früchten des Mangobaums die Bäuche voll schlagen. Nebenan wurde vor einiger Zeit ein kleiner Ameisenbär (auch Tamandua) gesichtet, leider verläuft unsere Suche nach ihm aber erfolglos. Nach dem leckeren Mittagessen legen wir uns eine Weile hin und schreiben Tagebuch.
Direkt neben der Lodge weidet eine Familie Capybaras, die grössten Nagetiere der Welt. Um 4.30 Uhr gehts dann los zur ersten Bootstour. Vorerst lässt sich bei der glühenden Hitze kaum etwas blicken. Hin und wieder machen wir an der dicht bewachsenen Uferböschung verschiedenen Wasservögel aus, von der erhofften Säugetieren keine Spur. Auf einem der Bäume entdeckt Fabricio einen gut getarnten Leguan beim Sonnenbad.
Immerhin gelingen mir paar tolle Aufnahmen von Eisvögeln und Adlern. Angelockt von einem Fischköder versuche ich den Adler im Flug zu fotografieren, kein einfaches Unterfangen.
Doch auch ohne super spektakuläre Tiersichtungen ist die Fahrt auf dem Rio Claro ein Erlebnis für sich. Die starken Regenfälle der letzten Wochen haben den Fusspegel bereits um 70 cm ansteigen lassen, die Sandbänke überflutet und die umliegenden Wiesen in einen Sumpf verwandelt. Der gemächlich fliessende Fluss ist stellenweise komplett von einem regelrechten Teppich von Wasserlilien überwuchert.
Die sich auftürmenden Wolkenbilder inklusive Regenbögen machen die Atmosphäre noch grossartiger. Nach gut zwei Stunden auf dem Fluss sind wir zurück auf der Pousada. Hier bestaunen wir einen weiteren unglaublichen Sonnenuntergang. Nach dem leckeren Abendbuffet geht’s früh zu Bett, denn auch morgen starten wir wieder früh.