- Nochmals Morgenrot bestaunen und festhalten
- Drastischer Wetterwechsel miterleben
- Verlassen des bezaubernden Torres del Paine Nationalparks
- Besuch der imposanten Höhle des Milodons
- Rückfahrt nach Puerto Natales
- Verabschiedung von meinen Eltern
- Abendessen mit Jemma und Martin
Ein letztes Mal um 6 Uhr zum Sonnenaufgang aufstehen und einige Bilder machen. Erneut ist das Wetter fast zu perfekt, wolkenloser Himmel, kaum Wind und selbst am morgen früh kaum kalt. Dafür werde ich mit wunderbarem Morgenrot an den steilabfallenden Granitwänden belohnt. Bald schlüpfe ich nochmals ins Bett.
Wir frühstücken erneut bei einem der guteingerichteten Campingunterstände, da unsere Hütte weder Platz noch einen Tisch bietet. Starker Wind kommt auf und schiebt in erstaunlichem Tempo eine Wolkendecke über die Berge. Einer der berüchtigten Wetterwechsel also, wofür der Park bekannt ist. Ein Stunde später ist der Himmel komplett wolkenbedeckt und es ist deutlich kühler geworden. Regen fällt allerdings kaum auf das trockene Land. Irgendwie passend, Torres del Paine zu verlassen ohne einen Wetterumschwung erlebt zu haben, wäre auch irgendwie untypisch gewesen. Das Wetter der letzten Tage war unglaublich, hat doch der Park eine sommerliche Durchschnittstemperatur von 11 Grad, während sie im Winter 1 Grad beträgt.
Nun ist es an der Zeit diesen wunderbaren Ort zu verlassen. Wir fahren südwärts immer dem seeartigen Rio Paine entlang, wo wir beim Besucherzentrum einen kurzen Stopp einlegen. Dann fahren wir auf der staubigen aber gutbefahrbaren Routa Y-290 gen Puerto Natales.
Einen Stopp legen wir bei der Cueva de Milodon ein. Hier fand 1895 der Deutsche Abenteurer Hermann Eberhard ein Stück Fell eines bis dahin unbekannten Tieres. Analysen ergaben, dass es sich um hervorragend konservierte Fellresten eines prähistorischen Riesenfaultieres (Mylodon) handelte. Auch weitere Knochenfunde belegen, dass Patagonien bis vor ca 10’000 Jahren von einer artenreichen Riesenfaune mit Säbelzahntigern, Patagonischem Panther (einer Urform des heutigen Jaguars), Urpferd und Macraucheria bewohnt wurde, deren Verschwinden bis heute nicht geklärt ist. Klimatische Veränderungen und das Auftauchen der ersten Menschen dürften dabei die wichtigsten Faktoren gewesen sein. Originalgetreue Modelle und gute Informationen machen den Kurzbesuch interessant. Die Höhle selbst ist von beeindruckenden Ausmassen, 200 m führt sie in den Fels hinein, ist 30 m hoch und 80 m breit. Wir erklimmen einen Aussichtspunkt wo wir hinaus in die topfebene Pampa sehen und verpflegen uns mit den restlichen Essensvorräte.
Dann fahren wir die letzten Kilometer zurück in die Zivilisation. Im El Sendero Hostel kommen Niki und ich für die nächsten zwei Nächte unter. Gemeinsam checken wir nochmals alle unser Gepäck und geben noch einige nicht benötigte Kleinigkeiten mit nach Hause. Wir fahren Mam und Pap zur Busstation, wo eilig Abschied genommen wird. Die beiden werden nun noch einige Tage im Süden Argentiniens und in Buenos Aires verbringen, bevor sich ihre Ferien auch schon wieder zu Ende neigen.
Niki und ich sind auch schon wieder verabredet. Wir treffen uns mit Jemma und Martin zum Pizzaessen und Austauschen unserer Reiseerlebnisse. Die beiden werden in etwa die selbe Route bereisen wie wir, nur dass sie noch bis Oktober Zeit haben, um bis nach Mexiko zu kommen.