- Problemloser Grenzübertritt von San Pedro de Atacana nach Bolivien
- Umsteigen auf Toyota Landcruiser zu 6er Gruppen
- Aussicht auf die faszinierende Laguna Verde geniessen
- Weiterfahrt durch die staubtrockene Hochebene inkl. Badestopp bei Thermalquellen
- Besuch der qualmenden Geysire Sol de Manana
- Nachmittags Flamingos im knallroten Wasser der Laguna Colorada beobachten
- Rustikale Übernachtung auf 4400 müM
Um 7.20 Uhr stehen wir vor dem Hostel bereit zur Abholung. Diese erfolgt nach etwas Warten und wir fahren mit dem Tourbus von World White Travel direkt zum Chilenischen Zoll in San Pedro de Atacama. Anschliessend gehts los in Richtung Bolivianischer Grenze bei Hito Cajon. Wir steigen immer höher bis schliesslich nach etwa einer Stunde mitten im Nirgendwo die einfache Bolivianische Zollstation erscheint. Einzeln werden wir ins Gebäude berufen und bekommen den Einreise-Stempel.
Anschliessend wird vom Tourbus auf zwei geländegängige Toyota Landcruiser 4×4 umgestellt. Während wir frühstücken wird das zahlreiche Gepäck auf dem Dach in eine Blache verpackt und befestigt. In die drei Sitzreihen pressen sich nun je 6 Personen plus Fahrer rein. Wir kommen mit dem Deutschen Paar Laura und Michael, deren Kollege Thomas und der Engländerin Ruth bei Fahrer und Guide Arno unter. Leider spricht Arno kein Wort Englisch und die Spanisch-Kenntnisse der Mitreisenden sind gar noch begrenzter als meine, das wichtigste kommen wir aber mit.
Wenige Kilometer später müssen alle Besucher die Eintrittsgebühr des Naturreservates Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa bezahlen, dann kann es so richtig losgehen.
Die Tour beginnt mit der Laguna Blanca und der nebenanliegenden und bei weitem spektakuläreren Laguna Verde. Vorerst erschliesst sich uns die Namensgebung noch nicht, doch als der Wind sich abschwächt glänzt die Wasseroberfläche plötzlich intensiv grün. Eine Wahnsinns-Aussicht, die Farbe variiert zwischen hellem Türkis und dunklem Grün verursacht durch die vom Wind aufgewirbelten Sedimente.
Die Offroad-Piste führt nun durch die karge Dieserto de Dali, wo in der Entfernung bizarre Felsformationen zu sehen sind. Die malerische Landschaft soll den weltberühmten Maler zu einigen seiner Werken inspiriert haben.
Beim nächsten Stopp auf mittlerweile deutlich über 4000 müM lädt ein Pool zum warmen Bad im aufgestauten Thermalwasser. Die wunderbare Aussicht auf See und Berge lasse ich mich trotz schmuddeliger Umziehkabine nicht nehmen und Niki macht ein paar Fotos. Eine Gruppe Lama mit farbenfrohem Ohrschmuck spaziert vorbei. Die intensive Sonnenstrahlung sorgt selbst in dieser Höhe für angenehme Temperaturen.
Nach einer knappen Stunde gehts auch schon weiter zum qualmenden Geysir Sol de Manana. Die Besucher können ungehindert zwischen all den kochenden, blubbernden und spritzenden Schlammlöchern und Schwefelschloten herumspazieren. Weshalb leider auch ziemlich viel vertrampt ist. Die vulkanischen Kräfte sind echt spannend zu beobachten. glücklicherweise haben wir beide bislang nur einen leicht schweren Kopf, anderen gehts – bedingt durch die enorme Höhe von knapp unter der 5000 müM Grenze – deutlich mieser. Die gefürchtete Höhenkrankheit Soroche holt sich seine Opfer. Auf der Weiterfahrt erblicken wir hin und wieder eine Vikunja-Herde. Schon erstaunlich, wie die Säuger mit den widrigen Lebensbedingungen der Region zu Recht kommen.
Dann werden die einfachen Übernachtungsräumlichkeiten angesteuert, das Gepäck ausgeladen und um 16 Uhr endlich Würste, Kartoffelstock und etwas Gemüse als Mittagessen serviert.
Jetzt wartet das eigentliche Highlight des heutigen Tages auf uns: Es geht zur knallroten Laguna Colorada wo hunderte der seltenen James’s Flamingos fotogen im seichten Salzwasser am Fressen sind. Wir spazieren ein wenig dem Ufer des weitläufigen, durch Algen verfärbten Sees entlang und fotografieren die pinken Wasservögel.
Anschliessend geht’s leider schon zurück zur nahegelegenen Unterkunft. Koka-Blätter und Tee sollen helfen die Symptome der Höhe von immer noch über 4400 müM lindern. Notfalls ist auch Sauerstoff und Medizin an Lager. Während des Tees wird viel geredet in der unterhaltsamen Gruppe aus aller Welt. Draussen bestaunen wir noch den farbintensiven Sonnenuntergang, wobei es schnell kühler wird.
Zum späten Abendessen gibts leckere Gemüsesuppe und Spagetti. Weitere Touristen klagen mittlerweile über Kopfschmerzen und Übelkeit. Mein Kopf hämmert auch etwas, es bleibt aber zum Glück im ertragbaren Rahmen. Wir spielen noch etwas Karten, bevor wir uns unter die warmen Decken der Sechsbett-Schlafraums legen. Eiskalt – wie man immer wieder zu hören bekommt – ist es aber glücklicherweise nicht. Den zur Verfügung gestellten Schlafsack benötige ich jedenfalls nicht auch noch, was im Juni-Juli wohl anders wäre.