- Waldwanderung auf der anderen Flussseite bei Berraco del Madidi
- Zahlreiche Wildspuren lesen, grosse Gruppe Coatis entdeckt
- Angeln im kleinen Bach
- Mittels Vormittagsfang auf Grossfischfang, allerdings ohne Ergebnis
- kurze Abend-Bootstour auf dem Rio Tiuchi
- Interessante Nachtpirsch mit Sichtung eines Gürteltiers und zweier Hirsche
Ein grosszügiges Frühstücksbuffet erwartet unsere hungrigen Mäuler. In Gummistiefeln und langer Kleidung setzen wir mit den Boot auf die andere Flussseite über und beginnen von dort einen weiteren Dschungel-Rundgang. Beim kleinen Obstgarten kommen wir in den Genuss einer weiteren Kakao-Frucht. Unglaublich die Pflanzenvielfalt des Amazonas: Die Rinde eines Baumes schmeckt wie Knoblauch, ein anderer Baum kann sich mit seinen Wurzeln leicht verschieben, der mächtige Kapok-Baum wird bis zu 1500 Jahre alt. Allerlei tradionelle Heilmittel können aus den verschiedensten Pflanzen gewonnen werden.
Wiederum entdecken wir Tapir- und Pekarispuren, erblicken einen schwarz-weissen Falken. Plötzlich rennen Schatten in den Baumkronen umher. Doch es sind keine Affen! Nein, eine grosse Gruppe Coatis ist auf Beutezug.
An einem kleinen Bach entdecken wir äusserst frische Spuren von Riesenottern. Das wäre natürlich ein Traum, diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Hier werden nun die Fischerruten ausgepackt und mit Fleischködern versehen. Bei mir hat auch bald ein verdächtig mächtiger Brocken angebissen. Doch damit hat nun wirklich niemand gerechnet! Kein Fisch, sondern eine massige Kaiman-Wasserschildkröte hängt an meiner Leine. Kein Leichtes das schlecht gelaunte, kräftige Tier vom Hacken zu befreien und zurück in den Bach zu entlassen. Fische hingegen wollen hier vorerst keine an die Angel.
Also marschieren wir weiter. Doch vorerst gilt es den Bach zu überqueren. Denn dummerweise hängt direkt bei unserer Baumstamm-Brücke ein Wespennest. Die Insekten sind natürlich wenig erfreut über unseren Besuch, was Sandro schmerzhaft zu spüren kriegt. Wir balancieren auf dem Baumstamm über den Bach und steigen kontinuierlich den Hang empor zu einem Aussichtspunkt.
Nach dem Abstieg versuchen wir unser Glück beim Fischen nochmals. Tatsächlich hängt nach einiger Zeit ein kleiner Wels an meiner Angel und auch Sandro war erfolgreich. Die Fische sollen jedoch als Köder für einen richtig grossen Fang herhalten.
Zurück im Eco Camp wartet das schmackhafte Mittagessen. Bananen-Fischsuppe und anschliessend ein Salatbuffet, Reis, Maniok und ein ebenso stattlich wie köstlicher Pacu, ein grösserer Verwandter des Piranhas.
Nach einer Stunde Siesta fahren wir mit dem Boot etwas flussaufwärts nach der Suche nach einer geeigneten Stelle fürs Fischen. Der Vormittagsfang wird halbiert und dient nun als Köder an der dicken Leinen. Es heisst nun also Geduld haben und Warten ob einer anbeisst. Die Szenerie am wilden Fluss ist wunderbar. Mehrmals fliegen Gelbbrust-Aras vorbei und ruhen in einem der grossen Bäume in der Entfernung.
Doch an unseren Häcken will nichts anbeissen. Wir versuchen es etwas weiter flussaufwärts mit dem selben Resultat: Nichts tut sich! So besteigen wir erneut das Boot und fahren los in der Hoffnung wenigstens noch ein Tier zu sichten. Tatsächlich bekommen wir eine Gruppe roter Brüllaffen nahe am Wasser zu sehen. Mit den letzten Sonnenstrahlen lassen wir uns flussabwärts treiben. Im Camp wartet wiederum eine leckere Mahlzeit auf uns. Niki fühlt sich nicht so gut, geht deswegen zu Bett.
Währenddessen starten Alain, Sandro und ich zur Nachtwanderung. Es dauert denn auch nicht allzu lange und wir erblicken ein Gürteltier. Wenig später kommt ein scheuer Sumpfhirsch dazu. Lediglich den Schein der Taschenlampe als Hilfe kommt das Gehör viel mehr zum Tragen. So können wir in kurzer Distanz eine Gruppe Pekaris hören, zu sehen bekommen wir die Wildschweine jedoch nicht. Auch hier liegen zahllose Bäume über dem Trail und wir müssen uns den Weg durchs Dickicht bahnen. Immer sorgsam darauf bedacht wohin man tritt und vor allem die Orientierung nicht zu verlieren. Auf einem Blatt entdeckt Sandro einen Laubfrosch. Kurz vor dem Camp erblicken wir nochmals einen Sumpfhirsch, dass wars dann auch schon vom zweistündigen Nachtspaziergang. Nach einer erfrischenden Dusche springe auch ich ins Bett.