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Verloren im Dschungel

  • Verloren im Dschungel während des ungeplanten fünfstündigen Morgenspaziergangs
  • Affen haben Essensvorräte geplündert
  • Hungrig gehts auf den Weg zum Fluss
  • Stunden des Wartens aufs Boot in brennender Sonne
  • Rettende Rückfahrt nach Rurrenabaque

 

Bereits vor Sonnenaufgang spazieren wir in den Dschungel. Nach einiger Zeit verlassen wir den freigebahnten Pfad und marschieren kreuz und quer durch den Regenwald auf der Suche nach den unüberhörbaren Brüllaffen. Guide Tomba macht sich jedoch gar nicht erst die Mühe den Weg freizubahnen und wir kämpfen uns durchs Dickicht. Den Affen kommen wir denn auch ziemlich nahe, doch anstatt sie effektiv zu suchen, wird Tomba plötzlich nervös. Er schlägt wild mit seiner Machete alles klein, was in seinem Weg steht. Bald wird klar warum: Er hat völlig die Orientierung verloren!
Der zahme Tapir, unser steter Begleiter
Der zahme Tapir, unser steter Begleiter
Anstatt den zuvor gegangen Weg zurück zu verfolgen, irren wir irgendwie planlos durch den Urwald. Immer wieder lässt er uns warten und macht sich auf die Suche nach dem Weg, alles jedoch erfolglos. Als er dann nach gut 3 Stunden seit über 30 Minuten auch nicht mehr auftaucht, werden wir langsam unruhig. Insbesondere dem Englischen Paar, welches heute noch den Flug nach La Paz hätte, nachdem gestern wegen den Wahlen schlicht kein Rückboot verfügbar war. Orientierungspunkte bietet die grüne Hölle wahrlich wenige. Einzig dem Stand der Sonne nach lässt sich für uns die Richtung grob schätzen. Dann findet Tomba uns doch wieder und wir treffen auf einen Fluss, an dem wir uns grob orientieren können. Wir trinken Wasser aus einer dicken Lianen, die eine beachtliche Menge Trinkwasser speichert. Tatsächlich finden wir wenig später einen der Pfade zurück zur Lodge. Nun ist Eile angesagt, damit wir das Boot erwischen und die Beiden ihren Flug um 18 Uhr.

 

Zurück in der Lodge folgen die nächsten Hiobs-Botschaften. Dass es kein sauberes Trinkwasser mehr hat, damit haben wir uns abgefunden und trinken vom fragwürdig sauberen Brunnen. Doch dass die Affen während unserer Abwesenheit auch noch die gesamten Essensvorräte geplündert haben nervt ziemlich, schliesslich hatten wir trotz all der Strapazen heute noch nicht mal Frühstück. Wann das Boot eintreffen wird, konnte wegen fehlendem Akku im Telefon auch nicht abgeklärt werden.

 

Hungrig und ziemlich genervt machen wir uns also bald auf in Richtung Fluss, in der Hoffnung das Boot kommt pünktlich. Denkste, nach knapp einer Minuten auf dem schlammigen Dschungelpfad in stetiger Begleitung des Pekaris erreichen wir den brütend heissen Strandabschnitt. Der einzige verfügbare Schatten ist ein provisorisch errichteter Unterstand, welchen wir nun auch noch mit dem hartnäckigen Schwein teilen müssen. Doch damit nicht gut genug, dass Schwein macht seinem Namen alle Ehre und pinkelt auf unsere ausgelegten Regenponcho, trinkt davon und wälzt sich darin=) Nach gut zwei Stunden warten kommt das Boot dann doch noch!

 

Doch wir trauen unseren Augen kaum, neben der Chefin und zwei weiteren Angestellten befindet sich eine ganze Gruppe neuer Touristen mit an Board. Die Chefin ist ab all dem Erlebten zutiefst empört und entschuldigt sich wie sie nur kann. Wir sollen im Büro in La Paz zumindest all unser Geld zurück bekommen. Die Lodge wird nun zu Renovationszwecken für mindestens zwei Wochen geschlossen und neues Personal wird gesucht.

 

Auf uns wartet nun noch die knapp dreistündige Fahrt flussaufwärts zurück nach Rurrenabaque. Für die beiden Engländer Sarah und Chris reichts jedenfalls nicht mehr auf ihren Flug und ihr ganzes Programm wird durcheinander gewirbelt.

 

Zurück in Rurrenabaque berichten wir das Vorgefallene auch noch dem Büro. Nach einer wohltuenden Dusche gehen wir zu Viert essen und gönnen uns einen Drink
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AUTOR
Bild von Marcel Gross

Marcel Gross

swiss hobby photographer with a passion for wildlife, landscape and nature
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