- Rückreise nach Puerto Maldonado und weiter zum Lago Sandoval
- Marderartige Tayra plündert vor unseren Augen eine Bananenpalme der Lodge
- Riesenotter aus kurzer Distanz begegnet bei nachmittäglicher Bootsfahrt im Lago Sandoval
Wir packen unsere Sachen und fahren zurück nach Puerto Maldonado. Hier haben wir Zeit für ein Kaffe, bevor wir zum Hafen marschieren und ein weiteres Langboot besteigen. Hier an der Mündung des Tambopata Rivers in den mächtigen Madre de Dios gehts in ca. 40 minütiger Bootsfahrt zum Lago Sandoval. Doch vorerst wartet noch ein 3km langer Pfad durchs Schutzgebiet auf uns. Und der hats ziemlich in sich, schliesslich gleicht er mehr einem einzigen Schlammtümpel.
Dann erreichen wir das sumpfige Randgebiet des Sees, wo wir ein Boot besteigen. Jorge rudert uns nun hinaus in den offenen See, welcher wunderbar mit Palmen bestanden ist. Kaum angekommen will Jorge auch schon das eigentliche Highlight und Grund unseres Aufenthaltes erblickt haben: Riesenotter. Leider tauchen sie aber nicht wieder auf! Die geselligen Otter sind stark gefährdet. Früher ihres Felles wegen stark bejagt, stellt heute der Verlust ihres Lebensraumes die grösste Gefahr dar.
Wir fahren zu einer neuen, einfachen und noch namenlosen Lodge, wo wir übernachten werden. Nach dem Mittagessen will ich mich etwas in eine der Hängematten setzen. Doch kaum drin huscht ein grosser Marder durch den Garten. Es handelt sich um eine Tayra, welche Gefallen an den Bananen des Lodge-Gartens gefunden hat. Diesen Leckerbissen lässt sie sich auch nicht durch unsere Anwesenheit verübeln.
Bald darauf paddeln wir bei glühender Hitze in den See hinaus. Tatsächlich dauert es auch diesmal nicht allzu lange bis Jorge die Riesenotter erblickt. Und diesmal bekommen auch Niki und ich sie zu sehen. Zwei, der aktuell wohl drei Otter im See, sonnen sich gerade auf einem Baumstamm in Ufernähe. Als wir in Fotodistanz kommen tauchen sie jedoch ab. Schade, dass hätte ein Super-Bild gegeben.
Einen Moment lang bekommen wir die drei nur noch in grosser Entfernung zu sehen. Wir rudern langsam in Richtung Aussichtsturm am Seerand und zunehmends sind dichte Regenwolken aufgezogen, was für eine wunderbare Abendstimmung sorgt. Plötzlich kommt einer der Otter lautstark direkt auf uns zu geschwommen! Jorge meint, dass dies eine Art Drohgebärde sei. Schliesslich reagieren die Tiere äusserst sensibel auf menschliche Störungen. Für uns geht damit zumindest einer unserer Wünsche in Erfüllung, einen Riesenotter in freier Wildbahn zu sehen, auch wenn es nur kurz war.
Nach diesem tollen Erlebnis erklimmen wir den Turm und geniessen die Atmosphäre. Auf dem Rückweg halten wir mit der Taschenlampe Ausschau nach orange glänzenden Kaimanaugen, schliesslich solls im See bis zu 5 m grosse Mohrenkaimane geben. Wir sehen jedoch nur ein paar kleine Exemplare.