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Brillenbären im Chaparri Trockenwald

    • Tagestour ins Naturreservat Chaparri
    • Brillenbären in grosszügigen Gehegen beobachten
    • Nachtbusfahrt über die Grenze nach Guayaquil, Ecuador

Um 8.20 Uhr wird das Gepäck in den Tourbus verladen und es geht zum Büro von Moche Tours. Hier deponieren wir die massigen Stücke während unserem Ausflug. Wir laden noch drei Franzosen mit Baby auf. Super, denke wir uns noch, solch einen Ausflug macht man doch nicht mit einem Kleinkind! Wir fahren landeinwärts durch niltalähnliche Felder in Richtung Berge. In Chongoyape verlassen wir die geteerte Strasse, laden unsere – leider nur spanisch-sprechende – Führerin auf und biegen ab auf eine raue Schotterstrasse mit Ziel des privaten Reservates.

 

Seit 1997 gilt das Chaparri Reserve als geschützte Zone und ist seither eine Art Vorzeigemodell für nachhaltigen Tourismus, welcher der lokalen Bevölkerung eine Arbeit gibt, die fragile Tier und Pflanzenwelt des Bosque Seco (Trockenwaldes) schützt, damit die weitere Desertifikation der Region stoppt und somit einen Weg aus der Armut bietet.

 

Bosque Seco – Nordperuanischer Trockenwald im Chaparri
Bosque Seco – Nordperuanischer Trockenwald im Chaparri

Das 34.412 Hektar grosse Gebiet gilt als eines der wenigen Gebiete, in welchem die seltenen Brillenbären so nahe an der Küste in aridem Klima leben. In artgerechten Gehegen werden, die oft als Haus- oder Zirkus-Tiere gehaltenen Bären wieder an ihren natürlichen Lebensraum gewöhnt um sie – falls möglich – später wieder auszuwildern. Ein weiteres Programme umfasst die Aufzucht der in der Region ausgestorbenen Guanakos. Das Reservat wird aber auch von Pumas, Andenkondoren, Pekaris, Weiss-Flügel Guans, Sechuan Füchsen und vielen weiteren bewohnt.

 

Jahreszeitlich bedingt ist die Gegend überdurchschnittlich grün, was Tiersichtungen weiter erschweren wird. Der savannenähnliche Trockenwald erinnert momentan an gewisse Gegenden Ostafrika oder den brasilianischen Cerrado. Nachdem die Franzosen dann auch endlich bereit sind, marschieren wir los. In der grossen Hitze, werden wir – dem Kind zuliebe – allerdings nur den kurzen Pfad erwandern. Gleich darauf erreichen wir das Visitors Center, wos viele Informationen (auch in Englisch) über Reservat, Flora und Fauna gibt.

 

Giftschlange im Terrarium
Giftschlange im Terrarium

Etwas weiter erreichen wir die EcoLodge, welche Übernachtungen im Reservat anbietet, was wohl die sinnvollere Variante ist, also unsere Stippvisite. In einem separaten Gehege wird ein aggressives Halsband-Pekari gehalten. Es folgt ein Terrarium, wo lokale Giftschlangen und Spinnen gehalten werden, was die Französin in Angst und Schrecken versetzt, als sie realisiert, dass solche Tiere hier leben. Die Gute wäre auch besser in der Stadt geblieben!

 

Bei einem Unterstand werden uns Bilder der zahlreichen Kamerafallen des Reservates gezeigt. Darauf wurden insbesondere Pumas, Brillenbären, aber auch Ozelote und die seltene Pampaskatze festgehalten.

Mittagsruhe im Schatten
Mittagsruhe im Schatten

Wir wandern weiter durch den Trockenwald und erreichen schliesslich ein grosszügiges Gehege, wo wir unseren ersten Brillenbären erblicken. Die einzige Bärenart Südamerikas gilt als gefährdet, Verlust des Lebensraumes und Bejagung setzen den Andenbären zu. Dabei ist der Bär zu 95 Prozent Vegetarier und lebt zu fast zwei Dritteln von Früchten.

 

Unsere geliebte Französin kommt doch tatsächlich dem elektrischen Zaun an und schreit wie am Spiess. Herrje die Arme ist hier wirklich fehl am Platz=) Das erschrickt selbst den trägen Meister Petz derart, dass er sein Mittagsschläfchen beendet und direkt zum Zaun kommt.

Niki beim Füttern der ehemaligen Tanzbärin
Niki beim Füttern der ehemaligen Tanzbärin

Wir machen einige Bilder und beobachten den Bären. Gut versteckt im Unterholz liegt auch noch ein Artgenosse im Schatten. Leider gehen wir trotz unserem Nachfragen nicht mehr weiter … dem Kind zuliebe. Niki darf der Bärin namens Cholitta einen Mandarinenschnitz füttern. Das arme Tier wurde als Tanzbär in einem Zirkus gehalten und ist nicht mehr auswilderbar. Nach knapp einer Stunde sind wir bereits zurück bei der Lodge. Verbunden mit der langen Anfahrt ist der Tagesausflug ein Witz, dennoch wars spannend einen der seltenen Brillenbären in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen.

 

Nach dem wir unserem mitgebrachten Snack gegessen haben gehts auf den langen Rückweg. Wenigstens sollten wir so unseren Nachtbus erwischen! Nach Reklamieren bekommen wir denn auch die Hälfte des Tourpreises zurück. Unser gewünschter Luxus-Bus der Firma Civa ist bereits ausgebucht. Also müssen wir mit der einfachen Alternative Vorlieb nehmen. Das ist natürlich nur mässig bequem und laut vom üblichen Blockbuster-Film für die fast 13-stündige Nachfahrt nach Ecuador.

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AUTOR
Bild von Marcel Gross

Marcel Gross

swiss hobby photographer with a passion for wildlife, landscape and nature
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