- Mit dem Velo durch Bogota
- Besuch des Früchtemarktes, Universitätscampus, Rotlichtmileus usw.
- Einblick in die bewegte Geschichte und Kultur der Stadt und des Landes
- Kolumbianischer Nationalsport Tejo versuchen
- Abendessen mit Maayan und Yotam
Für heute haben wir uns für die Fahrradtour durch Bogota angemeldet. Um 10.30 Uhr starten wir mit einer Gruppe von knapp 20 Personen. Wir radeln los aus dem Zentrum El Candelarias hinaus zur Carrera 3. Dieser folgen wir hinunter in Richtung Museo del Oro, immer wieder unterbrochen von Geschichtsinputs von Guide Mike. Bei einer Plaza stehen Militärs, welche nach Dienstverweigerern Ausschau halten.
Es folgen erste Grafitis und ein Schoggi-Versucherli bei einer lokalen Fabrik. Dann erreichen wir den grossen Früchtemarkt der Stadt und es folgt eine ausgiebige Degustationsrunde der verschiedensten tropischen Leckerbissen. Darunter auch für uns noch unbekannte Exotische Früchte. Zum Abschluss gibts noch ein lokales Gebäck.
Wir fahren weiter zum Universitätsgelände. Regelmässig soll es hier zu Gewaltausbrüchen gegenüber der Polizei kommen, welche das Unigelände selbst nicht betreten darf. Der Campus selbst ist geziert von zahlreichen Grafitis, Schmierereien, Plakaten und Comics, welche die linkspopulistisch geprägte Gesinnung der meisten Studierenden deutlich ausdrückt. Ja selbst die Rebellengruppe FARC findet hier ihre Supporter. Zahlreiche Rastafaris hängen rum und verkaufen Snacks. Alles in allem kein allzu gefälliger Ort. Wir fahren weiter durch eine von Grafitis gezierten Strassen.
Nächster Stopp ist eine Kaffeerösterei, wo wir verschiedene Bohnenqualitäten probieren können. Die Topqualität dient als Exportware, nur minderwertiger Kaffee bleibt im Land selbst. Zwei Kinder aus einem der ärmeren Barrios (Quartieren) tragen uns ein Rap-Ständchen vor. Wir radeln weiter durchs zwielichte Rotlichtmilieu. Nur in dieser festgelegten Zone dürfen sich die Frauen offen zeigen, was eine gewisse Ähnlichkeit zu Amsterdam hat.
Als letzter Stopp halten wir in einem Restaurant mit Tejo-Spielanlage. Beim einwenig Boccia-ähnlichen, von den Indianern abstammende Nationalsports Kolumbiens wird ein faustgrosser Stein aus knapp 20 Metern Distanz versucht möglichst genau in die Mitte einer Lehmzielscheibe zu werfen. Wir testen unsere Treffsicherheit und trinken dazu ein Bier.
Damit endet die interessante, etwas unkonventionelle Tour. Sie hat uns auch in Ecken der Stadt geführt hat, welche wir sonst sicherlich nicht besucht hätten. Ansonsten vermag mir Bogota auch heute nicht recht zu gefallen. Die Stadt wirkt irgendwie chaotisch, dreckig, hat viele Obdachlose und rumhängenden Personen und wir fühlen uns nicht übermässig sicher beim Erkunden. Das vermag auch die hübsche Gegend um die Plaza Chorro De Quevedo nicht kompensieren.
Wir erkundigen uns nochmals betreffend unserer morgigen Weiterreise nach Salento und entscheinden uns für die Bus-Variante. Fliegen wäre zwar auch nicht zu teuer, aber der Zeitgewinn wäre nur beschränkt, da wir anschliessend nochmals eine stündige Busfahrt machen müssten. Deswegen kaufen wir im Supermarkt einige Snacks ein. Anschliessend treffen wir uns mit Yotam und Maayan zum Abendessen. Es dürfte unser letztes Treffen gewesen sein, die Beiden fliegen morgen nach Cartagena und bald nach Mexiko.