- Grizzlybärin kommt mir auf Parkplatz bei Fish Creek direkt entgegen spaziert
- vier Schwarzbären mitten in der Ortschaft Hyder und weitere vier an der Strecke gesichtet
- Tanken und Einkäufe tätigen in Steward
- Fahrt zurück nach Meziadin Junction
- Einsame Fahrt nordwärts auf dem Cassiar Highway nach Dease Lake
Nochmals früh aufstehen in der Hoffnung beim Fish Creek wieder einen Bären beobachten zu können. Als ich los fahre stelle ich fest, dass mein iPhone falscherweise auf Alaska-Zeit umgestellt hat, es ist also anstatt 6.30 schon 7.30 Uhr. Die Bärin komme meistens zwischen 7 und 8 Uhr morgens vorbei, hat mit der Ranger erzählt. Also schnellstmöglich dorthin. Beim Vorbeifahren kann ich an der versammelten Gruppe Beobachter erkennen, dass hier etwas los sein muss. Rucksack packen und los, doch was kommt mir den da ca 20 Meter vor mir auf dem Parkplatz entgegen marschiert … die Grizzlybärin. Und ich bin soeben auf halbem Weg zwischen Auto und Aussichtssteg. Ich husche hinter den geparkten Lastwagen und von dort gerade noch auf den Steg. Nach der Begegnung mit der massigen Bärin bin ich jedenfalls so richtig wach.
Leider verschwindet die Bärin gleich im nächsten Busch und ansonsten tut sich hier nicht mehr allzuviel. Zurück im Ort fahre ich nochmals zum Bootssteg und durch die Quartiere des Geisterörtchens. Dabei entdecke ich gleich zwei Schwarzbären (eine gar mit zwei Jungtieren) mitten in der Ortschaft, auch das gehört hier zur Tagesordnung. Ich fahre über den unsinnigen Kanadischen Grenzposten zurück nach Steward. Dort fülle ich den Tank und kaufe einige Früchte ein, bevor ich weiterfahre. Erneut eine geschlossene Wolkendecke und regelmässig Niederschlag, so ist das hier an der regenreichen Pazifikküste. Praktisch an jeder Ecke steht plötzlich ein Schwarzbär. Unglaublich innert 3 Stunden Fahrt sehe ich 8 Schwarzbären! Leider verschwinden alle ziemlich rasch, wenn sie ein Auto sehen.
In Meziadin Junction biege ich nun ab auf den Nordteil des Cassiar Highways. Kurz sonnige Abschnitte wechseln sich ab mit Nieselregen und kurzen Gewittern. Ich lege einen Ruhestopp ein und mache ein Picknick. Allzuviel Verkehr herrscht nicht, weit ab von der Hektik der Zivilisation. Immer wieder wundere ich mich über die erstaunlich vielen Leute, die sich diese Strecke auf dem Fahrrad antun. Insbesondere bei den ständigen Witterungswechseln. Gegen 3 Uhr Nachmittags wird es plötzlich dunkel und es folgt ein richtiger Platzregen. Nach einem weiteren Tankstopp in Inskut fahre ich noch weiter bis kurz nach dem Versorgungskaff Dease Lake. Hier finde ich herrlich an einem See gelegen einen Campground. Das der mitten in der Wildnis gar noch ein WLAN hat ist eine willkommene Beschäftigung. Da das Wetter nun wieder etwas besser geworden ist, bereite ich früh das Nachtessen zu. Heute gibts mal wieder Fajitas mit selbstgemachter Guacamole. Anschliessend bringe ich Ordnung in die Bilder des Tages und mache endlich die Abrechnung der zweiten Etappe. Danach ist es auch schon fast Zeit zu Bett zu gehen. Zuletzt mache ich noch einige Aufnahmen der grandiosen Abendstimmung über dem Dease Lake, obwohl schon fast Mitternacht ist.