- Restliche Kilometer auf dem Cassiar Highway nach Norden
- Stopp in Jade City
- Schilderwald von Watson Lake bestaunen
- Erneute Sichtung von sechs einzelnen Schwarzbären direkt an der Strasse
- Weiterfahrt auf dem legendären Alaska Highway bis Teslin
- Weisskopfseeadler beim Campground fotografieren
Heute wird mal wieder ausgeschlafen, war auch dringend nötig. Nur dumm machen die Kids nebenan schon vor 8 Uhr einen Riesenlärm. Danach kehrt aber wieder Ruhe ein und ich schlafe fast bis 10 Uhr. Im Sonnenschein frühstücken, dass gabs auch schon eine ganze Weile nicht mehr. Weiter geht meine grosse Fahrt Richtung Norden.
Es folgen einige wunderbare, glasklare Seen bevor ich im Jade City ankomme. Hier ist der Name sprichwörtlich Programm. Jade in jeder erdenklichen Form kann hier gekauft werden, ansonsten ist aber auch hier tote Hose. Bald darauf verlasse ich British Columbia und erreiche damit das Yukon Territory und den legendären Alaska Highway. Dieser ist deutlich besser ausgebaut und weist etwas weniger Schlaglöcher auf als der vorangegangene Cassiar Highway. Ich fahre die 20km Umweg nach Watson Lake.
Dort besichtige ich den unübersehbaren Schilderwald. Unglaubliche 78’000 Schilder hängen hier mittlerweile und es kommen ständig mehr dazu. Zumeist sind es Ortsschilder, aber auch alle möglichen Eigenkreationen, Namensschilder oder herkömmliche Strassen- oder Verbotstafeln sind hier an Pfählen angenagelt worden. Jedenfalls ist das ganze viel grösser und eindrücklicher als ich mir das vorgestellt habe. Das wärs jetzt doch gewesen, sich hier selbst noch zu verewigen! Daran habe ich leider im Vorfeld nicht gedacht. Neben den vielen nordamerikanischen Schildern sind besonders oft auch deutsche und ab und zu auch ein Schweizer Ortschild zu sehen. Nach einer weiteren Tankfüllung, einem kleine Einkauf und dem äusserst informativen Besuch des Visitors Centers gehts weiter.
Der Alaska Highway führt durch eine hügelige Landschaft mit ungezähmten Flüssen, Sümpfen, Bächen und dass alles eingebettet in die schier unendlichen Nadelwälder des Nordens. Ein absolut grossartige Kulisse, die sich auch vom nun aufkommenden Regen nicht mindern lässt. Oder wie es der Werbeslogan so passend beschreibt: Yukon – Larger than Life! Erneut sagenhafte sechs mal sehe ich einen Schwarzbären direkt am Strassenrand. Diesmal gelingen mir auch einige tolle Aufnahmen der grasenden Bären. Wie wir bei meinem ersten Besuch vor mittlerweile fünf Jahren keinen einzigen sehen konnten, wird mir langsam zu einem Rätsel.
Dazu liefere ich mir wie öfters in den letzten Tagen einen Kampf mit den zahllosen Moskitos. Einen echte Plage, wenigstens habe ich gegenüber den lästigen Insekten den gewichtigen Vorteil, dass es für mich nicht um Leben und Tod geht=)
Kurz besichtige ich noch die mässig spektakulären Rancheria Falls. Da habe ich auf dieser Reise schon bei weitem eindrücklichere Wasserfälle gesehen. Ohne es gross zu bemerken ist mittlerweile schon 7 Uhr abends. Die Tage sind merklich länger geworden. Im kleinen Zwischenort Teslin finde ich einen RV Campground direkt am See mit der dringend nötigen Dusche. Ich wärme mir Überbleibsel der Vortage und mache den Abwasch. Dabei entdecke ich einen Weisskopfseeadler über mir hinweg fliegen. Er landet etwas weiter in einer Tanne. Diese Situation kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen, Kamera fassen und Bilder machen von diesem majestätischen Vogel. Wie des öfteren werde ich auch heute verschiedentlich auf das Dachzelt angesprochen. Die meisten Nordamerikaner sind erstaunt das es so etwas gibt und finden es eine super Sache.
Einmal mehr ist auffällig wie die Menschen hier offener sind für ein kleines Gespräch mit Wildfremden. Egal ob es ein Pensionär ist, welcher ein Motorrad von New Hampshire nach Anchorage zu seiner Tochter fährt oder das Paar auf Colorado, welches ein ähnliches Projekt verfolgt wie ich. Mit den beiden verbringe ich den auch den restlichen Abend und wir tauschen Reisepläne und erlebtes aus. Jetzt noch duschen und dann als es um Mitternacht auch mal dunkel wird gehts zu Bett.