- Fahrt in den Parksüden zur Mariposa Grove of Giant Sequoias
- Wanderung zu einigen der mächtigsten Bäume der Welt
- Rückfahrt ins Yosemite Valley
Im tiefeingeschnittenen Tal ist es gar noch kälter als in der Nacht zuvor. Jedenfalls hat sich auf den Feldern grossflächig Reif gebildet und die Sonne vermag die Luft nur langsam zu erwärmen. Wir fahren früh los in Richtung Parksüden. Dort wollen wir uns die Mariposa Grove of Giant Sequoias ansehen. Sie beherbert einige der grössten Bäume der Welt. Zwar sind die Riesenmammutbäume weder die höchsten, noch die ältesten Bäume der Welt, noch haben sie den grössten Umfang aller Baumarten, doch die Kombination dieser Faktoren macht sie zu den grössten Lebewesen unseres Planeten. Sequoia-Bäume werden bis zu 3000 Jahre alt, 94 Metern hoch und haben einen Umfang von bis zu 12 Metern.
Auf der Fahrt dorthin wird aber zuerst einmal ausgiebig gefrühstückt. Wir parken unseren Wagen und wandern hinein in die Lower Grove. Hier stehen nur einige wenige Giganten, eindrücklich ist das aber allemal. Der gewaltige Grizzly Giant mit einem zwei Meter dicken Ast und der California Tunnel Tree, durch welchen im 19. Jahrhundert – wie der Name sagt – ein Tunnel gesägt wurde, sind die Top Sehenswürtigkeiten. Auf dem Waldboden liegen Tannzapfen so gross wie eine 1.5-Liter PET-Flasche! Der Weg windet sich den Berg empor und es wird zunehmend wärmer.
Mitten im Amerikanischen Bürgerkrieg unterschrieb Präsident Abraham Lincoln einen Vertrag zum Schutz dieses Waldes. Später wurde er als Nationalpark geschützt. Doch ausgerechnet der menschliche Schutz wurde den Sequoias beinahe zum Verhängnis. Jahrzehntelang versuchte der Mensch den uralten Wald vor Feuern zu beschützen. Damals wussten wir noch nicht, dass die Bäume gerade diese kleinen Waldbrände brauchen. Schliesslich sorgen sie für fruchtbare Asche und verringern die Anzahl konkurrenzierender Laubbäume.
Mit der Upper Grove erreichen wir auch das kleine Museum. Der schweisstreibende Weg hat sich wirklich gelohnt, hier stehen deutlich mehr Mammutbäume. Nach dem wir uns entschieden den weiter südlich liegenden Sequoia Nationalpark auszulassen war für uns beide klar, dass wir diese Bäume hier umbedingt sehen wollen. Da bleibt uns immer wieder der staunende Blick hinauf in die Baumkronen.
Zurück beim Ausgangspunkt machen wir uns auf den Rückweg ins zentrale Yosemite Valley. Wiederum entscheiden wir uns früh zu kochen, um nicht in der Dunkelheit und Kälte essen zu müssen. Wieder einmal wird ein richtiges Lagerfeuer gemacht und genossen. Anschliessend suchen wir Zuflucht beim Curry Camp. Im Aufenthaltsraum gibts Internet und wir trinken ein Glas Wein.