- Rundgang durchs farbenfrohe Viertel Santa Teresa
- Aussicht über die Stadt vom Parque das Ruinas geniessen
- Farbenprächtige Escadaria Selarón besichtigen
- Matchbesuch im legendären Estádio do Maracanã
Nach dem üblichen Frühstück bei Claudio und Lucy kaufen wir kurz weitere Früchte ein, bevor wir uns per Taxi aufmachen zum Largo do Guimarães im Herzen des Viertels Santa Teresa. Das Viertel gilt als das gemütlichste von ganz Rio mit seinen kleinen farbigen Häusschen. Leider wird die alte Strassenbahn Bonde momentan gerade restauriert und fährt deshalb nicht. In der Nähe des Platzes sind viele Restaurants zu finden. Die meisten sind proppenvoll an diesem Samstagnachmittag und Alkoholika fliessen bereits in Strömen. Wir finden etwas abseits ebenfalls ein Plätzchen, wo wir lecker Brasilianisch speisen.
Danach marschieren wir durchs Viertel bergab. Die Wohnhäuser hier sind wirklich hübsch und in allen möglichen Farben. Die Aussicht vom Parque das Ruinas über die Innenstadt und hinüber zum Zuckerhut lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Ruinen hier sind allerdings mässig sehenswert.
Das nächste Highlight folgt bald darauf: Wir kommen bei der Escadaria Selarón an. Die lange Treppe ist mit farbigen Email-Plättchen verziert, vorwiegend in rot und gelb. Ein beliebter Touristentreffpunkt, da wir aber von oben herab durchs Wohnquartier kommen geniessen wir den ruhigeren oberen Teil. Unten ankommen gehts gleich weiter zum Carioca Aqueduct oder auch Arcos da Lapa.
Bei der nebenanliegenden Touristeninfo fragen wir nach der besten Verbindung um zum Estádio do Maracanã zu gelangen. Schliesslich steht heute das Lokalderby Botafogo FR gegen Fluminense FC auf dem Spielplan. Im Kader beider Vereine stehen vorwiegend einheimische Akteure. Am bekanntesten dürfte der Brasilianische Nationalspieler Fred sein. Wir kaufen für 40 Reis (ca. 15 Franken) ein Ticket und stürzen uns ins Getümmel der zahlreicheren Fulminante-Anhängerschaft. Alkohol darf zwei Stunden vor dem Spiel keiner mehr verkauft werden, dafür floriert der Schwarzmarkt mit zahlreichen fliegenden Händlern. Bei gelegentlichen Polizei-Kontrollen flüchten sie alle, kommen aber bald wieder. Allgemein auffällig ist die äusserst starke Präsenz der Polizei. Auch ansonsten geht hier so einiges und wir wissen kaum wo hinschauen.
Dann wollen wir mal ins Stadion. Noch vor wenigen Monaten fand hier in diesem Stadion der Superlative der WM-Final statt. Das zuvor wohl ziemlich baufällige Maracanã wurde aufwendig renoviert und unterscheidet sich kaum noch von einem Neubau. Alles ist einwandfrei organisiert, leider aber kaum etwas in Englisch beschriftet. Bald kommt Stimmung auf in der heute bei weitem nicht ausverkauften Arena. Bei beiden Clubs entsprechen Anspruch und Realität im Moment nicht ganz den Erwartungen. Bald beginnt eine animierte Partie mit zahlreichen teilweise fahrlässig ausgelassenen Chancen. Fluminense hat eindeutig mehr Spielanteile, vermag diese jedoch nicht in Zählbares zu verwandeln. Jede Aktion wir kritisch kommentiert, es wird Angefeuert und geflucht, wir sind jedenfalls froh nicht alles zu verstehen. Als das rot-schwarz-spielende Fluminense dann doch noch in Führung geht, steht das halbe Stadion Kopf. Unglaublich, hier macht einfach jeder mit, Zurückhaltung ist fehl am Platz. Von Kleinkindern bis zur Oma, alle schreien sich die Lunge aus den Leibern. Nach Spielschluss verwandelt sich der Fantrupp in einen wahren Siegeszug und man könnte fast meinen Fluminense sei gerade Meister geworden.
Das Polizeiaufgebot nach dem Spiel ist immens, einem Mann ist wohl die Tasche geraubt worden, ansonsten bleibt es ruhig. Wir fahren per U-Bahn zurück zur Copacabana. Dort speisen wir zu später Stunde noch einen Burger und gehen dann nach dem ereignisreichen Tag zu Bett.