- Rote Aras beobachten beim Buraco das Araras
- Schnorcheltour im glasklaren und fischreichen Rio Olha d’Agua bis zur Mündung in den Rio Prata
- Wilde Tapire gesichtet auf dem Rückweg zur Farm
- Unterhaltsame Tour durch die Cachaceria Taboa
Neben dem Abseilen in den Abismo Anhumas – auf welchen wir aus Kostengründen verzichten werden – ist das einmalige Süsswasser-Schnorcheln sicherlich das Highlight eines Aufenthaltes in Bonito. Wir haben uns für den Ausflug zum Rio Prata entschieden, da dieser als besonders fischreich und klar gilt. Zusätzlich lässt sich der Ausflug für einen Aufpreis mit dem Abstecher zur Buraco das Araras kombinieren.
So starten wir um 7.30 Uhr im Minibus Richtung Süden. Bald lassen wir die geteerte Strasse hinter uns und es schüttelt uns gehörig durch. Draussen erblickt das Auge kaum etwas neues: Farmland und Sojaplantagen prägen das Landschaftsbild. Nur selten sind kleine Überbleibsel der trockenen Cerrado-Landschaft zu erkennen. Einzig die unübersehbaren und zahllosen Termitenhügel erinnern noch an den Ursprung. Nach etwas über einer Stunde erreichen wir unseren ersten Stopp. Da wir vom Hostel diesmal keinen Voucher bekommen haben sorgt das bereits für einige Probleme. Schliesslich können wir das private Schutzgebiet Buraco das Araras doch noch betreten.
Von zwei Aussichtsplattformen erhält der Besucher einen Ausblick über das beachtliche Erdloch, dessen Wände die roten Aras als sichere Brutplätze nutzen. Anfänglich tut sich nicht viel, ein einziges Paar der prächtigen Papageien lässt sich in der Felswand ausmachen. Doch plötzlich fliegt ein Paar der treuen Vögel über unsere Köpfe hinweg und weitere folgen. Weit entfernt auf einem toten Baum sammeln sich die roten Aras regelrecht.
Plötzlich landen drei Aras in unmittelbarer Nähe von uns, welch ein Glücksfall. Die Zeit drängt leider, also marschieren wir bald weiter zur zweiten Plattform, wo die Sicht allerdings nicht so spektakulär ist. Fürs Warten bei Kaffe und Kecksen hat man dann mehr Zeit, was mich ziemlich nervt, schliesslich war die Eintrittsgebühr auch nicht gerade billig.
Als wir dann endlich Weiterfahren erreichen wir bald einmal die Farm des Rio Prata Schnorchelns. Wir erhalten Neoprenanzug, -schuhe, Tauchmaske und Schnorchel. Dann kann es endlich los gehen Richtung Fluss. Beim Eingang des Schutzgebietes werden wir abgeladen und es wartet eine gut zwei Kilometer lange Wanderung durchs üppig bewaldete Schutzgebiet. Der ebenfalls nur portugisisch-sprechende Guide erzählt von Flora und Fauna, für uns wir erneut von einem einheimischen Touristen das Nötigste übersetzt.
Dann erreicht unsere zehnköpfige Gruppe die glasklare Lagune des Rio Olha d’Agua. Bereits ausserhalb des Wasser kann man den Artenreichtum erkennen. Nach einem weiteren ewig dauernden Prozedere wie man Schorcheln und gar Schwimmen soll – scheint für manche Brasilianer echt notwendig – können wir endlich starten. Das hellblau schimmernde Wasser mit brillanter Sicht ist echt voller Fische. Von Kleinstfischen bis zu beeindruckend grossen Pacus und Dourados. Ich versuche mit der gemieteten Unterwasserkamera einige Schnappschüsse einzufangen, was sich aber als ziemlich schwierig erweist.
Kaiman oder Anakonda bekommen wir leider keine zu sehen, aber echt faszinierend ist dieses einmalige Erlebnis allemal und selbst den stolzen Preis von fast 70 CHF wert, schliesslich macht man so etwas nicht gerade alle Tage. Nach einem ersten äusserst ruhigen Abschnitt wirds etwas rasanter. Umgeben von wunderbarem Regenwald lassen wir uns flussabwärts Treiben. Gegen Ende erreichen wir den mächtigeren, kühleren und deutlich weniger klaren Rio Prata. Wer möchte kann sich hier vom Boot chauffieren lassen, ich schwimme noch weiter bis zum Ziel.
Auf dem Rückweg zur Lodge entdecken wir in einem Tümpel gar zwei Tapire. Dummerweise habe ich immer noch nur meine Unterwasserkamera mit dabei.
Nach diesem tollen, wenn auch etwas langfädigen Ausflug gibts auf der Lodge ein weiteres typisch brasilianisches Buffet, wo wir uns den Magen vollschlagen. Dann gehts auch schon auf den Rückweg nach Bonito, wo wir gegen 6 Uhr abends ankommen.
Nach einer Dusche marschieren wir ins geschäftige Zentrum, wo wir an der Tour der Cachaceria Taboa teilnehmen. Die unterhaltsam geführte Tour erklärt den Herstellungsprozess, viele Kräuter im paradiesischen Garten des Anwesens und lädt zum Töpfern und natürlich dem finalen Degustieren ein. Dabei kommen wir mit vielen Brasilianern ins Gespräch und haben einen unterhaltsamen Abend.