Mit dem Mietwagen ins Valle Fértil

Nach frühem Frühstück machen wir uns auf die Suche nach einem Mietwagen für die kommenden vier Tage. Wir wollen die nördlich liegenden Parks Ischigualasto und Talampaya besuchen. Irgendwie geniesse ich es auch mal nicht allzu viel organisieren zu müssen. Wir haben Glück und werden gleich beim ersten Anbieter fündig, zwar etwas kleiner als gewünscht, aber passt gerade so für uns vier mit reichlich Gepäck. Während der Wagen noch kurz geputzt wird, packen und verladen wir unser Reise-Hab-und-Gut.

Wir verlassen die San Juan in östlicher Richtung, wo wir unterwegs in einem Vorort einige Snacks einkaufen und ein Erfrischungsgetränk zu uns nehmen. Bereits um 11 Uhr zeigt das Autothermometer einen Aussentemperatur von 39 Grad und wir sind froh ums klimatisierte Fahren.

Unterwegs passieren wir den Wallfahrtsort Difunta Correa, wo wir einen Stopp einlegen, Souvenirshops durchstreifen und insbesondere den Hügel mit seiner Andachtskappelle besichtigen. Wie andernorts in Lateinamerika hat der Katholische Glauben hier eigentümliche Formen angenommen. Der Legende nach verdurstete die Mutter auf der Suche nach ihrem ermordeten Ehemann in der Wüste. Der Säugling soll an ihrer Brust überlebt haben, was heute Gläubige aus ganz Argentinien und darüber hinaus anzuziehen vermag. Der Heiligen zu Ehren werden Pet-Flaschen mit Wasser gespendet, Miniature-Häuschen hingestellt, Autoschilder und Bändeli angebracht oder einfach Glück für die eigene Familie und Besitz gewünscht.

Später biegen wir auf die einsame Strasse durchs etwas grünere Valle Fértil ab. Ab und zu ist ein prächtiger Kaktusbaum zu sehen, während sich zu unserer Linken – ein Vorläufer der Anden – die Sierra de Valle Fertil auftürmt.

Im späteren Nachmittag kommen wir im einzigen wirklichen Städtchen der Region an. San Agustín de Valle Fértil wirkt ziemlich verschlafen, doch dient uns als Ausgangspunkt für den morgigen Abstecher in den Ischigualasto Provincial Park.